Industriemuseum

Branche: Kultur und Bildung

Ein Dinosaurier des Industriezeitalters steht im Industriemuseum Brandenburg an der Havel: Der letzte Siemens-Martin-Ofen Europas. Doch es gibt noch viel mehr zu entdecken und zu erfahren. Das Museum bietet eine Reise in die Stadtgeschichte und in eine in Deutschland fast verschwundene Arbeitswelt.

Wenn Besucher das Industriemuseum in der historischen Stahlwerkshalle betreten, fallen ihnen sofort die riesigen Kranhaken auf. Ebenso gewaltig wie diese Haken sind die Dimensionen des ganzen Werkes. In der Zeit der DDR arbeiteten hier bis zu 10.000 Menschen, über zwei Millionen Tonnen Rohstahl wurden jährlich produziert – der VEB Stahl- und Walzwerk war der größte Stahlproduzent der DDR.

 

Am 13. Dezember 1993 floss hier der letzte Stahl und doch wirkt es so, als ob die Arbeiter eben erst in die Pause gegangen wären. Die Schrottzüge warten darauf, von der blauen Kleinlok vor den Ofen gezogen zu werden, der Chargierkran könnte sich jeden Moment wieder bewegen und im Steuerstand liegen noch die Urlaubspostkarten der Kollegen. In der Meisterstube liegt die Betriebszeitung aufgeschlagen auf dem Tisch und im Schraubstock ist das Werkstück noch eingespannt.

 

Dieser Eindruck ist das Ergebnis der Arbeit eines engagierten Museumsteams. Sie waren selbst ehemalige Stahl- und Walzwerker und sammelten noch während der laufenden Produktion Sachzeugnisse und Aussagen von Zeitzeugen, sie filmten die Arbeitsabläufe und sorgten für die Sicherstellung von Großgeräten, Maschinen und Anlagen. Allen Widrigkeiten zum Trotz gelang es ihnen, ein Museum aufzubauen, das sich im Laufe der Jahre zu einem Leuchtturm der Industriekultur entwickelt hat, der weit über die Region hinaus strahlt.

 

www.industriemuseum-brandenburg.de

 

Im modernen Museumsgebäude wird außerdem die Ausstellung „Brennabor in Brandenburg“ gezeigt. Die Brennaborwerke (1871-1945) waren in der Mitte der 1920er-Jahre Deutschlands größter Automobilproduzent und Brandenburgs größter Arbeitsgeber. Die Ausstellung zeigt einen Überblick über die Produktpalette: Von Kinderwagen über Fahrräder und Motorräder bis hin zu Automobilen.

 

www.brennabor-brandenburg.de